Hilfe für den brummenden Geweihträger

Der Hirschkäfer ist in Deutschland sehr selten geworden. Dennoch kennt ihn jeder. Die Käfer sind bis zu neun Zentimeter groß und damit die größten Käfer in Mitteleuropa. Nur die Männchen haben die großen "Geweihe", mit denen sie miteinander kämpfen. Die etwas kleineren Weibchen kann man aufgrund ihrer Größe von sechs Zentimetern trotzdem sofort als Hirschkäfer erkennen.

 

Hirschkäfer lieben besonders alte Eichen. Männchen und Weibchen brauchen für die Reifung ihrer Keimzellen Baumsaft, der bestimmte Pilze enthält. Den finden sie an Wundstellen eines Baumes. Das Weibchen gräbt sich nach der Begattung 30 bis 50 Zentimeter tief in die Erde ein, um im Laufe von zwei Wochen 50 bis 100 weißlich gelbe Eier außen an morsche Wurzelstöcke, vor allem von Eichen, zu legen. Nach etwa 14 Tagen schlüpfen die Larven. Sie häuten sich zweimal und erreichen schließlich eine Länge von zehn bis zwölf Zentimetern, sind also größer als später die fertigen Käfer.

Die Larven ernähren sich von morschem, feuchtem und verpilztem Eichenholz, das sie mit der Zeit zu Mulm abbauen. Nach fünf, manchmal auch erst nach sechs oder acht Jahren graben sie sich nach oben durch und leben dort nur wenige Wochen. Die meiste Zeit seines Lebens verbringt der Hirschkäfer also unter der Erde.

 

Um diesem seltenen Käfer in der Gemeinde Limeshain zu helfen, wurden die maroden Eichenstämme am Limeswachtturm in Rommelhausen zerschnitten und in der Hirschkäfer-Brutstätte im Limeshainer Wald am Limesrundweg aufgeschichtet. Die Eichenstämme am Limeswachturm wurden von Frau Stine Kockrick, Geschichts- und Kulturverein Limeshain, freigegeben, weil sie schon sehr marode waren und die Gefahr bestand, dass sie unter spielenden Kindern zusammenbrechen würden. Leider konnte nur die Hälfte der Stämme verarbeitet werden, weil sich ein großes Wespennest unter den Stämmen befand. Vier der Helfer wurden teils mehrfach gestochen. Die verbleibende Hälfte der Stämme wurden abgesichert und werden dann im Herbst zur Hirschkäferbrutstätte gebracht.