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Glücksbringer in Not

Anfang bis Mitte April kehren die Schwalben zurück aus ihrem Winterquartier im fernen Afrika. Viele Menschen freuen sich auf den Anblick der Schwalben, da der Winter mit dem Eintreffen der Schwalben vorbei ist. Die ankommenden Rauchschwalben suchen sich dann eine Nistmöglichkeit in Vieh- oder Pferdeställen und die Mehlschwalben bauen ihr kugelförmiges Nest an Häuserfassaden. Schwalben sollen Glück in das Haus bringen, in dem sie nisten, sagt man.

 

Leider wird der Nestbau der Mehlschwalben an neu verputzten Hausfassaden nicht von jedermann gerne gesehen. Dies liegt auch daran, dass die Mehlschwalben erst mit dem Anbringen von kleinen Lehmklumpen testen, an welcher Stelle des Hauses das zu bauende Nest einen festen Halt finden wird. Durch das Anbringen von Kunstnestern für die Mehlschwalben kann diese Suche von geeigneten fest haftenden Neststandorten vermieden werden. Die Schwalben finden bei ihrer Ankunft ein intaktes Nest vor und brauchen nicht weiter zu probieren.

 

Schwalben bringen Glück! Schon im Altertum wurden Schwalben als heilig verehrt, verfolgt wurden sie nirgends. Sie waren so beliebt, dass sie sogar in Tempeln und Staatsgebäuden nisten durften. Im Mittelalter wurden Schwalben als Glücksbringer und Frühlingsboten verehrt. Auch bei der ländlichen Bevölkerung konnte man sich Haus und Hof nicht ohne die segelnden Frühlingsboten vorstellen.

 

Bis weit in das 20. Jahrhundert war es bei den meisten Menschen auf dem Land und in der Stadt undenkbar, ein Schwalbennest zu entfernen. Heutzutage sind Schwalben am Haus nicht mehr selbstverständlich, der Glaube an den Glücksbringer ist in Vergessenheit geraten. Wer jedoch eine Schwalbenbrut am Haus erleben durfte, wer das Gezwitscher auf dem Dach und die emsige Futtersuche beobachten konnte, der hofft, dass die Schwalben im nächsten Jahr wieder kommen. 

 

Die Mehlschwalbe  verdankt ihren Namen der rein weißen Unterseite. Sie ist der einzige europäische Singvogel mit weiß befiederten Beinen und Füßen – „sie saß im Mehl“. Die Oberseite ist metallisch schwarz-blau glänzend, der Schwanz schwach gegabelt. Mehlschwalben brüten direkt an Hausfassaden und unterhalb des Dachvorsprungs. Das Nest ist halbkugelig mit einer kleinen Öffnung.

 

Sind Schwalben nützlich? Ja! Schwalben verzehren pro Tag mehr als die Hälfte ihres Eigengewichtes. Das entspricht pro Vogel in der Zeit von April bis September einer Menge von etwa 2500 Mücken und Fliegen – täglich! Für eine Brut werden etwa 1 kg Insekten an die Jungen verfüttert! Das Futter der Altvögel ist nicht einbezogen. Wer also weniger Mücken oder Fliegen haben möchte, der sollte Schwalben unterstützen.

 

Schwalben machen Dreck. Viele Hausbesitzer dulden keine Schwalben an ihrem Haus, da sie verdreckte Wände, Fenstersimse oder Böden fürchten. „Dass Schwalben Dreck an der Hauswand machen, wird zumeist übertrieben“, sagt Manfred Vogt, Vorsitzender der NABU-Gruppe. „Ich habe schon seit etwa 30 Jahren ein Mehlschwalbennest am Haus. Die Hauswand wurde noch nie verschmutzt“. Es gibt in den meisten Fällen  aber auch einfache Lösungen für dieses angenommene Problem. So kann ein Brett unter dem Mehlschwalbennest befestigt werden. Ein Entfernen der Schwalbennester ist die schlechteste Lösung – und nach dem Bundes-Naturschutzgesetz grundsätzlich nicht erlaubt.

 

Wie kann ich Schwalben nun helfen? Zuallererst sollte man Schwalben erlauben, Wohngebäude zu besiedeln. Sie werden Ihnen viel Freude bereiten! Wollen Sie Mehlschwalben in Limeshain ansiedeln, so können Sie die Kunstnester bei der NABU-Gruppe Limeshain  für eine kleine Spende beziehen. Rufen Sie einfach an unter der Telefon-Nr.: 06047/951019.

 

Nun können die Mehlschwalben kommen, den Sommer einläuten und Glück ins Haus bringen.